Rettungsinsel-Rodeo

Stell dir vor: Du schipperst gemütlich übers Meer, denkst gerade über dein nächstes Bordfrühstück nach (mit extra Nutella, weil du’s dir wert bist), und plötzlich – Krach, Rumpel, Panik! Dein Boot hat beschlossen, den Ozean näher kennenzulernen als du geplant hattest.

Jetzt entscheidet sich, ob du vorbereitet bist – oder bald mit einem Jogurtdeckel als Trinkschale in der Rettungsinsel sitzt. Keine Sorge, wir retten dich – zumindest geistig – mit dieser ultimativen, durchdachten und liebevoll-chaotischen Liste.


1. Die Grab Bag – Deine persönliche Fluchtbox

Die „Grab Bag“ ist der Rucksack, den du im Notfall greifst, während du versuchst cool zu wirken, obwohl deine Knie Soft-Eis nachmachen. Wichtig: wasserdicht, robust und mit Griff für hektische Hände.

Inhalt (kein Spaß – das rettet dir echt den Hintern):

  • Wasserdichte Taschenlampe + Ersatzbatterien

  • Signalspiegel, Notfallpfeife, Handfackeln, Rauchsignale

  • VHF-Handfunkgerät (geladen)

  • Satelliten-Notrufsender (EPIRB oder PLB)

  • Powerbank (am besten solarbetrieben oder XXL)

  • Ladekabel für Handy & Funkgerät

2. Wasser & Energie – Für Menschen, die ungern dehydriert schreien

Wasser – dein bester Freund

  • Mindestens 1,5 Liter pro Person – für den Anfang.

  • Wasseraufbereitungstabletten oder kleiner Filter (z. B. LifeStraw)

  • Faltkanister / Flaschen zum Regenwasser-Sammeln

  • Elektrolyt-Brausetabletten – weil pures Wasser manchmal nicht reicht.

Essen – gegen Unterzucker, Wahnsinn & miese Laune

  • Energieriegel / Notnahrung (hoher Kaloriengehalt, kompakt)

  • Trockenfrüchte, Nüsse, Studentenfutter

  • Knäckebrot / Reiswaffeln + Mini-Honigpäckchen

  • Traubenzucker / Glukose-Gel – kleines Zeug, große Wirkung!

Regel Nr. 1: Kein „Low Carb“ in der Rettungsinsel. Du brauchst Energie, kein Kaloriendefizit.

 3. Hygiene & Medizin – weil auch Helden mal pupsen müssen

  • Mini-Erste-Hilfe-Set
    (Pflaster, Desinfektion, Schmerzmittel, Magenmittel, Anti-Seekrankheits-Tabletten)

  • Feuchttücher – zum Reinigen, Erfrischen, und na ja, fürs „andere“

  • Klopapierrolle (vakuumiert oder in Ziplock-Tüte)

  • Zahnbürste & Mini-Zahnpasta – du willst keine Zombie-Atemstimmung in der Gummizelle

4. Kleidung – Trocken, warm, zivilisiert

  • Warme Kleidung im Drybag (Fleece, Mütze, Handschuhe)

  • Regenjacke oder Poncho – schützt vor Nässe & Wind

  • Wechselunterwäsche + Socken – trocken bleiben ist (über-)lebenswichtig

  • Rettungsdecke (Alu-Style) – klein, leicht, wärmt Wunder

5. Papierkram & Personalsachen 

  • Reisepass / Ausweis (in Ziplock-Beutel oder Drybag)

  • Bootspapiere / Versicherungsunterlagen (Kopie reicht)

  • Bargeld in kleiner Stückelung & Währung

  • Notfallkontaktliste (ausgedruckt!)

6. Technik & Kommunikation – moderne Seenothilfe 2.0

  • Handy mit Offline-Apps (Kompass, GPS, Karten)

  • Stirnlampe + Ersatzbatterien

  • Signalpfeife + Spiegel (klingt oldschool, funktioniert aber)

  • Satellitenkommunikator (z. B. Garmin inReach) – für Nachrichten an Land, falls du’s ganz fancy willst

7. Moral-Booster & Beschäftigung – für den Kopf, nicht nur den Körper

  • Spielkarten, Mini-Spiel oder Würfel

  • Stift & Notizheft / Logbuch (Schreib deine Heldengeschichte!)

  • Foto deiner Liebsten, deines Hundes oder deiner Lieblingsnudelpfanne – irgendwas, das dich motiviert

  • Kleiner Glücksbringer / Talisman (psychologisch Gold wert!)

Der Test: 30 Sekunden für die Rettung

Mach den Selbsttest:
Kommst du in 30 Sekunden an deine Grab Bag, ohne jemandem die Nase zu brechen oder das halbe Boot zu entkernen?
Wenn nein: neu packen. Besser jetzt als beim Kentern.

Die 60-Sekunden-Checkliste für deinen „Rettungsinsel-Rucksack“:

✅ Trinkwasser + Wasserfilter
✅ Hochkalorische Snacks + Traubenzucker
✅ Erste-Hilfe-Set + Hygieneartikel
✅ Warme, trockene Kleidung
✅ Technik: Funkgerät, Powerbank, Taschenlampe
✅ Signalmittel & Notrufsystem
✅ Dokumente + Bargeld
✅ Motivation: Spiel, Stift, Bild
✅ Alles im wasserdichten Grab Bag griffbereit!


Fazit:

Wer clever packt, schwimmt besser.
Die Rettungsinsel ist kein Wellnessurlaub, aber sie kann der Anfang einer großartigen Geschichte sein – von dir, dem Menschen, der vorbereitet war, während alle anderen noch überlegten, wo sie ihre Sonnencreme gelassen haben.

Also:
Pack’s ein. Üb den Ernstfall. Behalt deinen Humor.
Dann wird aus dem Notfall vielleicht keine Heldensaga – aber immerhin ein Happy End mit Salzgeschmack.

Andreas Linder